Obwohl immer wieder mit alternativen Materialien wie Acryl experimentiert wird, bestehen die meisten Schlagzeug-Kessel bis heute aus Holz. Dabei haben sich zwei Herstellungsverfahren bewährt:
- Vollmassives Holz – Traditionell seit dem frühen 19. Jahrhundert genutzt, jedoch aufgrund des hohen Aufwands und der Kosten heute selten im Mainstream-Bereich.
- Schichtholz (Laminat / Plywood) – Effizienter in der Produktion und mittlerweile Standard bei führenden Herstellern wie Tama, Sonor, Yamaha, Pearl und Gretsch.
Beim Laminatverfahren werden Holzlagen geschnitten, diagonal geschichtet, unter Druck verleimt und versiegelt. Dies gewährleistet hohe Qualität in Klang, Formstabilität und Haltbarkeit. Entgegen häufiger Annahmen bleibt der charakteristische Klang des jeweiligen Schlagzeug-Kessel dabei erhalten.
Dies garantiert in Sachen Rundung, Klang und Handling der fertigen Kessel eine sehr gute Qualität. Und bezüglich die Haltbarkeit und Güte der akustischen Eigenschaften steht das fertige Produkt gegenüber Kesseln aus Vollholz in nichts nach.
Nachfolgend eine Übersicht der im Schlagzeugbau gebräuchlichsten Hölzer und ihrer individuellen Klangeigenschaften.
AHORN (MAPLE)
Ahorn ist das beliebteste aller im Kesselbau verwendeten Hölzer. Ahornkessel liefern einen weichen, warmen Ton mit betonten tieferen Frequenzen und ausgewogenen Mitten und Höhen. Sie klingen sehr klar und unterstützen ein breites Tuningspektrum bei sehr guten Allroundeigenschaften.
BIRKE (BIRCH)
Birke ist ein sehr dichtes, robustes Holz. Im Vergleich zu Ahorn hat es einen leicht aggressiveren, brillanteren Ton mit einer sehr intensiven Projektion. Ausgeprägte Tiefen und Höhen verleihen den Schlagzeug-Kesseln eine hohe Präsenz bei gut ausgewogenen Mitten und sorgen so für eine enorme Durchsetzungskraft.
BUCHE (BEECH)
Buchenholz ist genau so hart wie Birke, seine gröbere Maserung verleiht aber gerade den mittleren und unteren Frequenzen mehr Druck. Buchenkessel bieten einen kraftvollen, lebendigen Sound. Wer die Präzision und Kraft von Birke und die Offenheit und Wärme des Ahorns sucht, für den ist Buche sicher eine echte Alternative.
EICHE (OAK)
Eiche ist für seine kompromisslose Haltbarkeit bekannt und stellt optisch wie klanglich eine echte Alternative zu Standardmaterialien dar. Ihr Klang der Schlagzeug-Kessel ist klar und sehr präsent, dennoch aber zu jedem Zeitpunkt harmonisch und rund; das perfekte Set für Live-Gigs.
MAHAGONI (MAHOGANY)
Über 50 Jahre war Mahagoni der Standard im Kesselbau. Heutzutage findet das recht teure Holz leider seltener Verwendung. Durch seine ausgeprägten Bässe, weichen Mitten und sehr sanften Höhen wirkt der Klang von Mahagoni-Kessel sehr warm, verfügt aber dennoch über einen satten Punch. Die Mitten und Höhenstruktur ähnelt Ahorn. Wegen der ausgeprägten Basswidergabe wirkt der Klang aber noch wärmer.
PAPPEL (POPLAR)
Pappeln wachsen sehr schnell und ihr Holz hat einen mittleren Härtegrad. Gerade bei der Produktion günstigerer Sets hat sich Pappelholz durchgesetzt und wird hier als Alternative zu so beliebten Materialien wie Ahorn oder Birke verwendet. Klanglich gehen Pappelkessel in Richtung Birke und Mahagoni. Pappel wird häufig in Verbindung mit teureren Tonhölzern verwendet. Hier bestehen die inneren Schichten aus Pappel, die äußeren aus Ahorn oder Mahagoni.
LINDE (BASSWOOD)
Auch Linde ist ein relativ günstiges, schnell wachsendes Holz. Der Sound wird von einigen Drummern mit Ahorn, von anderen mit Mahagoni verglichen. Klang ist eben doch eine subjektive Sache. Tatsache ist, dass Kessel aus Linde ein sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis bieten und dabei klanglich nicht nur Einsteiger überzeugen können.

Material und Konstruktionsdetails
Wenn es um die Klangeigenschaften unterschiedlicher Hölzer geht, gehen die Meinungen auseinander, und natürlich hat das jeweilige Holz einen grossen Anteil am Sound eines Kessels.
Am Ende ist der Ton einer Trommeln aber ein Gesamtbild, das sich aus Elementen Kesselgratung, den verwendeten Spannreifen, des Holzes, der Materialstärke und den Fellen zusammenstellt und von jedem dieser Elemente beeinfluss ist.
Materialstärken
Auch die Stärke des verarbeiteten Materials hat natürlich einen Einfluss auf die Eigenschaften eines Schlagzeug-Kessels.
Dünne Laminate (4-schichtig, ca. 5mm) erleichtern die Schwingungsübertragung vom Fell auf den Kessel. Der Ton wird dadurch reichhaltig und dynamischen und passt sehr gut für den Studioeinsatz, aber auch in kleinen Clubs eine feine Sache.
Mitteldicke Kessel (6-schichtig, ca. 7,5mm) sind steifer. Das macht sie resistenter gegen Fellvibrationen. Kessel in Mediumstärke überzeugen mit ihren Allroundeigenschaften und können etwas mehr Power entfalten als die dünnere Variante. Wer es rockig mag, findet sicher Gefallen an den dickeren Kesseln.