Viele missverstehen diesen Teil der Trommel aus verschiedenen Gründen. Der Kesselgrat ist der Bereich, an dem das Fell stets anliegen muss, um den Resonanzklang zu erzeugen. Das Problem: Dieser Grat ist oft nicht sichtbar.
Wenn du ein „Vintage“-Set oder ein anderes Set verwendest, achte auf das Produktionsjahr und die Verarbeitung der Trommeln. So erkennst du, ob das Set nach den Soundvorstellungen des Trommelbauers oder dem populären Klang der jeweiligen Ära gebaut wurde.
Du kannst schnell feststellen, ob dein Set so gestimmt werden kann, dass es einen möglichst resonanten Klang erzeugt – unabhängig von den Stimmfähigkeiten oder den verwendeten Fellen. Wenn du bei näherer Betrachtung erkennst, dass dein Set produktionstechnische Mängel aufweist, solltest du einen Fellwechsel noch einmal überdenken. Möglicherweise wirst du den gewünschten Sound durch den Wechsel allein nicht erreichen. In anderen Fällen wird ein Fellwechsel sicherlich funktionieren.
Kesselgratungen gestern und heute
Wenn du das Fell einer Trommel abnimmst, siehst du sofort, worum es geht. Viele alte Sets hatten Kesselgratungen mit einer Abschrägung zwischen 35° und 60° zur Kesselinnenseite. Auf der Außenseite des Kessels war der Grat oft, anders als heute, von der obersten Kante nach außen abgerundet. Wenn dazu noch der Spannreifen verbogen oder verformt ist, wird der Kessel unabhängig vom Fell immer einen „dumpfen“ Klang haben. Je flacher der Kesselgrat oder je mehr die Abschrägung zur Innen- oder Außenseite bei 35° liegt, desto eher wird die Trommel einen dumpfen, pappkartonartigen Klang erzeugen. Neuere Trommeln hingegen haben meistens einen 45° Schnitt mit einem schmalen Radius von weniger als 1/16 Zoll (bei Bass- und Snaredrums variiert dies manchmal), was es einfacher macht, den Resonanzklang zu erreichen. Der Trommelbauer nutzt diese Technik, um der Trommel ihren einzigartigen Sound zu verleihen.
Fazit
Das wichtigste Element ist nicht die Form des Schnitts an sich, sondern wie dieser mit dem Fell zusammenarbeitet. Es geht um die kleine Fläche direkt hinter dem Übergang des Fells zur Kesselinnenseite und darum, was an dieser Stelle mit dem Fell in Kontakt steht oder noch Kontakt haben könnte – was den Ton, der aus dem Kessel kommt, stören kann.